Heute Morgen war ein spannender Tag für mich, um 6:00 Uhr bin ich Richtung Bühl aufgebrochen und durfte an einer Rehkitzrettung teilnehmen. Der Landwirt und der Drohnenpilot vom Tierschutzverein waren bereits Vorort. Zwei Wiesen mussten abgesucht werden bevor der Landwirt sie mähen konnte. Und siehe da, ein Rehkitz konnten wir tatsächlich vor der Mähmaschine retten 😊
Der Tierschutzverein Bühl wurde 1988 als gemeinnütziger Verein gegründet und übernimmt seit diesem Zeitpunkt ehrenamtlich Aufgaben im Bereich des Tierschutzes. Hauptsächlich kümmern sich die ehrenamtlichen Helfer in Eigenfinanzierung um die Versorgung von wild lebenden Katzenkolonien (Kastration der erwachsenen Tiere und pflegen und zähmen der Jungtiere).
Rehkitzsuche
Seit Mai 2021 ist der Tierschutzverein Bühl e.V. mit einer Wärmebild Kameradrohne in Bühl und Umgebung unterwegs um Rehkitze vor dem Tod zu retten.
Warum ist das sinnvoll?
„Rehkitze haben in den ersten Wochen eine bei der Wiesenmahd für sie oft tödliche Überlebensstrategie des bewegungslosen Ausharrens dicht auf den Boden. Auch können sie in den ersten Wochen nicht von Hunden aufgespürt werden, da sie weitestgehend geruchsneutral sind, um z.B. nicht von Füchsen gefunden zu werden. Bei hohem Stand der Wiesen oder Kleegrasflächen ist es für Helfer nahezu unmöglich, die Rehkitze aufzufinden, da sie von den Gräsern gut geschützt und praktisch unsichtbar aus Sicht eines vorbeilaufenden Menschen sind. Der für die Tiere kritische Zeitraum ist der kurz nach der Geburt bis ca. 3 Wochen. Ab diesem Zeitpunkt sind die Rehkitze in der Lage, ihrem natürlichen Fluchtinstinkt nachzugehen. Je nach Saison ca. Mai bis Mitte Juni.“
Weitere Infos unter https://www.tierschutzverein-buehl.de/rehkitzsuche/
Im Klartext bedeutet das, die Tiere flüchten nicht vor der Gefahr, sondern drücken sich fest auf den Boden und werden dann oft vom Mähdrescher erwischt und lebensgefährlich oder tödlich verletzt.
Zwar sind die Landwirte auch schon vor der Drohnentechnik in der Regel die Felder abgelaufen, um solche Vorfälle zu vermeiden, aber mit der jetzigen Technik ist das natürlich einfacher. Für Landwirte ist das Angebot kostenlos, nichts desto trotz muss das Ganze finanziert werden. Hier ist der Verein auf Spenden angewiesen.
Ich bedanke mich jedenfalls für die ganz tolle Erfahrung und werde sicher bald mal wieder in den frühen Morgenstunden dabei sein 😊